Tag 4 – Fahrtag
Unser erstes Ziel in Frankreich war Aix-En-Provence, 500 km von Cannobio entfernt. Mit dem Camper dauert alles ein bisschen länger, so stand für uns heute nur “Fahren“ auf dem Programm. Hinter Turin verließen wir die Autobahn und durchquerten noch mal kurz den Winter, bevor wir uns den Pass wieder hinunterschlängelten. In Frankreich fuhren wir das meiste Stück auf der Landstraße und konnten so den Wechsel der Landschaft mit dem Fortschreiten der gefahrenen Kilometer beobachten.
In Aix-En-Provence gibt es keine guten Stellplätze und so wählten wir einen ca. 20 km außerhalb in Aix-En-Peyrolles an einem See. Wir hatten die Hoffnung, dass wir rechtzeitig ankommen, um uns noch etwas die Beine zu vertreten und genauso war es dann auch.
Tag 5 – Aix-En-Provence
Auch das Parken für Wohnmobile gestaltete sich in Aix-En-Provence schwierig. Alle Park-for-Night-Plätze mit 3 bis 4 km Entfernung zur Altstadt gab es nicht mehr. Schlussendlich fanden wir einen Parkplatz am Rugby-Stadion und machten uns auf in die Stadt.
Die Altstadt von Aix-En-Provence hat uns mit ihrem Flair sofort gecatcht. Für uns versprüht sie einen liebevollen, lebendigen Charme. Ich kann es gar nicht so gut in Worte fassen und die Bilder fangen es auch nicht so richtig ein. Aus unserer Sicht auch absolut lohnenswert ist die Kathedrale, sie besteht aus drei Kirchenschiffen in unterschiedlichen Stilen. Rouwen mag lieber die mächtigen, prunkvollen Kirchen und ich eher die schlichten. Aix-En-Provence hat also eher eine Andrea-Kathedrale.
Wer mal hier in der Gegend ist, sollte sich die Stadt auf alle Fälle ansehen. Für mich gab es dann auch das erste französische Croissant mit “Chocolate-Praline-Füllung“ und das war mal der absolute Hammer.
Tag 6 – Nationalpark Calanques, Route de Cretes und Stellplatz auf einem Weingut
Auch, wenn uns der Tag gestern schon wirklich gut gefallen hat, war heute der Tag der Highlights. Gestartet haben wir mit dem Nationalpark Calanques in Cassis. Hier sei für Camper noch zu erwähnen, dass es auch hier schwierig ist mit Parken. In der Nähe gibt es aber ein ruhiges Wohngebiet mit Parkplätzen an der Straße und man kann von 19:00 bis 9:00 Uhr kostenlos stehen und dazwischen kostet eine Stunde 1 Euro, also verträglich und für eine Nacht und die Wanderung schon machbar.
Wir haben uns in der App des Nationalparks eine Wanderung mit rund 8 km ausgesucht und die führte uns die meiste Zeit an der Küste entlang, so dass wir fast immer einen wunderbaren Blick auf das Meer und die Steilküste hatten. Für uns ein absolutes Muss, wenn man in Cassis ist und Highlight Nr. 1 des Tages.
Wir wollten eh weiter Richtung Nizza und da bot es sich an von Cassis nach La Ciotat die 15 km lange Route de Cretes zu fahren. Eine der schönsten Küstenstraßen in Frankreich. Der Begriff Küstenstraße könnte hier täuschen, denn es handelt sich um einen Pass und man schlängelt sich bei einer überragenden Aussicht auf der einen Seite den Berg hinauf und auf der anderen wieder runter. Hier hat es sich unserer Meinung nach gelohnt, in der Vorsaision unterwegs zu sein. Ich möchte nicht wissen, wie voll und stark befahren die Route im Sommer ist. So konnten wir an den vorhandenen kleinen Parkplätzen auch mit unserer Meggie immer wieder anhalten und die Aussicht genießen.
Bis Nizza waren es von La Ciotat noch rund 200 km und da es noch früh am Tag war, legten wir noch etwa die Hälfte der Stecke zurück. Um noch mehr vom Land zu sehen und auch die Maut zu sparen, nahmen wir die Landstraße und fanden einen absolut idyllischen Stellplatz bei einem Winzer. Der Stellplatz war kostenlos und wir kauften dafür Wein und Tapenade und konnten sogar noch einen Spaziergang in der Abendsonne um die Weinstöcke machen. Was ein Abschluss für diesen wundervollen Tag.
Das Video mit den Highlights ist bald online auf unserem YouTube-Channel.